Lippizanergestüt Szilvásvárad
Das Bergland des Bükk-Gebirges erhebt sich nördlich der großen ungarischen Tiefebene, 25km nördlich der Stadt Eger. Seit 1951 befindet sich hier die Heimat der ungarischen Lipizzaner, genauer gesagt in Szilvásvárad.
Bereits 1888 gründete Graf Pallavicini dort ein privates Lipizzanergestüt. Das die Lipizzaner in Ungarn ihre Heimat fanden ist Napoleon zu verdanken. Zu Beginn von 1800 flüchtete der Lipizzanerbestand von Lipizza bei Triest vor den Truppen Napoleons nach Mezöhegyes. 1815 konnte ein Teil wieder nach Lipizza zurück, der restliche Teil blieb in Mezöhegyes. Dort bemerkte man aber nach wenigen Generationen Mangelerscheinungen bei den prunkvollen Gebirgspferden. Um die Zucht aufrecht zu halten wurde der Lipizzanerbestand 1874 nach Fogaras in Siebenbürgen verlegt, welche gerade neu gegründet wurde.
Nach dem Frieden von Trianon fiel Siebenbürgen an Rumänien, die Pferde wurden daher 1918 nach Bábolna gebracht, bis sie schließlich 1951 ihre endgültige Heimat in Szilvásvárad fanden. Während die Mutterstuten und Hengste direkt im Gestüt standen, wuchsen die Fohlen bis zum dritten Lebensjahr auf einem abgelegenen Fohlenhof im Bükk-Gebirge auf. Gezüchtet werden hier nach den alten Grundsätzen die sieben Stämme Conversano, Favory, Incitato, Maestoso, Napolitano, Pluto und Siglavy sowie der ungarische Stamm Tulipan.
In den alten Stallungen des Schlosses stehen die fünf „Hengste des Jahres“. Angrenzend an die Stallungen gibt es auch ein kleines Museum. Das große Kutschmuseum befindet sich auf dem Gelände des Stutenstalls.
(Stand 27.01.2016)