Ungarisches Halbblut
Das Ungarische Halbblut ist keine Rasse im eigentlichem Sinne. Diese Rassebezeichnung kann ein reinrassiger Nonius oder auch ein Kisber-Mecklenburger-Mix bekommen. Es handelt sich dabei eher um ein Überbegriff der alle Pferderassen und Mixe aufnimmt. In Deutschland gibt es im ZfdP (Zuchtverband für deutsche Pferde) die "Rassen" Deutsches Kleinpferd und Deutsches Reitpferd. Mein Haflinger-Araber-Mix wurde dort als Deutsches Kleinpferd eingetragen und mein reinrassiger Hannoveraner (Eltern sind im hannoverschen Verband eingetragen) hat die Bezeichnung Deutsches Reitpferd bekommen.
Die meisten Ungarischen Halbblüter unterscheiden sich nicht groß zum Ungarischen Sportpferd. Beim Ungarischem Sportpferd gehört die Vaterlinie meist keiner ungarische Rasse an (also z.B. Holsteiner, Mecklenburger oder Holländer-Linie), beim Ungarischem Halbblut gehört die Vaterlinie meist schon in mindestens zwei Generationen einer ungarische Rasse an (Kisber, Nonius, u.a.).
Entweder sind die Pferde nicht reinrassig genug für den jeweilig spezifischen Zuchtverband oder der Züchter hatte nicht das nötige Geld für die Eintragung in einem der großen Rasseverbände. Häufig sagt man, dass die Ungarischen Halbblüter sogenannte Hinterhofzuchten sind - dieses soll aber auf keinen Fall abwertend gemeint sein! Die Bezeichnung kommt noch aus den Anfängen der ungarischen Zucht, als man so ziemlich alles mit jedem paarte und dabei nur auf den Verwendungszweck und nicht die eigentlichen Rassenmerkmale achtete.
Schon so manches Ungarisches Halbblut ernpuppte sich als reinrassiger Lipizzaner oder Nonius beim genaueren Betrachten der Abstammung.